Frankreich und der Fußfetischismus

Fußfetischismus wurde vom bekannten Sexualwissenschaftler Krafft-Ebing in früheren Zeiten als typischen französischen Fetischismus bezeichnet. Betrachtet man die heutige Situation in Frankreich und vergleicht diese mit Deutschland, so muss man ihm auch wohl noch heute recht geben. Frankreich lebt den Fußfetischismus und die Franzosen gehen weit offener als die Deutschen mit diesem Thema um.

Die Fußfetischszene in Deutschland hat sich im Laufe der Zeit weitgehend vom Rest der BDSM-Subkultur abgekapselt. Auch trifft man selten Fußfetischisten auf entsprechenden Partys. In Frankreich sind die Fußfetischisten jedoch noch in dieser Szene integriert. Auf dortigen Partys findet man Subs, die sich darauf verstehen, die Füße der Damen zu verwöhnen. Ebenso normal sind Reitgerten oder Latexkleidung. Regelmäßige Fetischpartys finden in Paris statt, die älteste derer ist die "Nuit Elastique". Der BDSM-Verein Paris M veranstaltet des Öfteren Workshops, dabei sind u. a. Bondage-Kurse und Trampling-Workshops im Angebot.

In der französischen Literatur findet man zahlreiche Titel, in denen der Fußfetisch eine Rolle spielt. Der ehemalige Figaro-Journalist veröffentlichte ein Sachbuch zum Thema. Es ist vom Verlag Payot und heißt "Aux pieds des femmes. Erotique du pied et del la chaussure". In diesem Buch präsentiert er Fundstellen aus der Literatur. Mit weiterführender Literatur und Internetforen zum Thema Fuß- und Schuhfetischismus tun sich allerdings auch die Franzosen schwer.

Der deutsche Fußliebhaber findet in zahlreichen Internet-Sex-Shops Pflegemittel, Lacke, sexy High Heels und Massageöle, denn gepflegte Füße sehen einfach besser aus. Auch die oben erwähnte Latexkleidung lässt sich finden - und wer dazu noch eine Reitgerte sucht, muss sich zwischen vielen verschiedenen Produkten entscheiden.