Games und Sex - mehr Frust statt Lust

Erotik und Sex gehören zum Leben dazu, wir sehen ihn in Filmen, zum Beispiel bei James Bond oder in "Letzter Tango in Paris", in der Literatur ist er in Büchern wie "Lady Chatterley" und "Lolita" zu finden, bildende Künstler präsentieren die Erotik in Figuren wie den David und die Venus. Nur bis zu den Computer- und Videospielen sind Erotik und Sex noch nicht wirklich gekommen. Klar gibt es einige Versuche diesbezüglich, doch "Leisure Duit Larry" und "Lula 3D" wirken nicht wirklich befriedigend, sondern nur bemüht und zotig. Die Versuche sind in einem prüden Stadium stehen geblieben.

"Mass Effect" oder "Bioshock" sind Games, die beweisen, dass storymäßig so einiges möglich ist. Doch die Lust bleibt bei den Softwareherstellern ein "Stiefkind". Niemand traut sich so richtig, Videospiele für Erwachsene zu programmieren. Es gilt in der Branche, seinen guten Ruf nicht zu verlieren, da in den Hinterköpfen noch immer die Vorstellung besteht, dass Videospiele hauptsächlich von Jugendlichen gespielt werden - und die gilt es, zu schützen. Doch die sexuelle Revolution, so sagt auch Brenda Brathwaite, Autorin von "Sex in Video Games", wird sich als Teil der menschlichen Entwicklungen einen Weg in jegliche Arten von Unterhaltungsmedien bahnen. Sex würde es immer geben, so erklärt sie, egal ob er in den Medien verbannt würde, gekürzt oder zensiert und da wäre es ganz gleich, welches Medium betroffen ist. Es bleibt zu hoffen, dass sich bald ein Software-Entwickler traut, sein bestimmt schon in den Schubladen verstecktes Know-how zum Thema "Sex in Games" hervorzuholen und endlich so richtig gute Games für Erwachsene programmiert.