SelfDelve im Interview: Die Toy-Manufaktur aus Dresden

Wenn es darum geht, schnell einen Dildo Ersatz aufzutreiben, dann ist Gemüse schnell mit von der Verlosung. Gemüse ist zudem als Optik von (hochwertigen) Dildos sehr beliebt - so beispielsweise bei SelfDelve aus Dresden.

Hinter SelfDelve steht das Team rund um Anja Koschemann - und Anja war so nett, auf unsere Interview-Anfrage zu antworten, um SelfDelve, die Produkte sowie Philosophie vorzustellen.

Bitte stelle SelfDelve kurz vor - was sollte jeder über SelfDelve wissen?

Anja: In Dresden entwerfen und produzieren wir seit 2006 in kleinen Serien Dildos in Handarbeit und verschicken sie in alle Welt. Sie sind als anschmiegsame, unschuldige, charmante Accessoires entworfen und gestaltet worden, um fröhliche und sinnliche Momente in Ihr Liebesleben zu tupfen.

Eine Kollektion habe ich "Garten Eden" genannt. Sie versinnbildlicht die Geschenke der Natur und schlägt den Bogen zu Verführung und Erkenntnis. SelfDelve will nämlich Lust machen und ermutigen, sich selbst aktiv zu erforschen. Spielerischer Genuss allein oder zu zweit fördert eine klare Selbstwahrnehmung der eigenen Sexualität und bietet die Chance auf reizvolle Offenbarungen und erotische Überraschungen.

Wir haben aus self (selbst) und delve ein Kunstwort und damit unseren Markennamen geschaffen. Delve steht im Englischen für Erforschen, sich mit (etwas) eingehend beschäftigen, oder auch: sich in eine Sache vertiefen. In jedem einzelnen Toy steckt viel solide Handwerkskunst und Sorgfalt.

Eine meiner Erfindungen ist die Verarbeitung thermochromer Pigmente. Sie kennen den Effekt vielleicht von Babybreilöffeln oder Spielzeugautos. Das mit diesen Pigmenten eingefärbte Silikon ändert seine Farbe, sobald das Toy auf über 30°C erwärmt wird. Der goldgelbe Maiskolben sieht zum Beispiel warm hellgelb aus und die grüne Banane "reift" im Bett nach. Der Farbumschwung ist reversibel. Diese optische Spielerei hat mich zur Wahl des Firmenlogos inspiriert. Ein kleines Chamäleon findet sich als kleines Relief auf jedem Spielzeug wieder.

Was war euer Antrieb, um SelfDelve zu starten?

Anja: Ich wollte für mich ein Sexspielzeug - aber keines dieser stinkenden, lieblosen, fleischfarbigen Objekte, die es vor rund 20 Jahren überall gab. Inzwischen hat sich das glücklicherweise enorm verbessert. Also krempelte ich mir 2005 die Ärmel hoch und erschuf meinen eigenen Garten Eden. Ich lernte Formen bauen und mit Silikon zu arbeiten.

Monate später fragte ich mich, ob es anderen Menschen genauso geht und nahm das Risiko auf mich: ich gründete SelfDelve. Seither habe ich den schönsten Arbeitsplatz der Welt.

Abseits von Unikaten habt ihr auch ein Dauersortiment - was ist denn das beliebteste Produkt?

Anja: Mais, Mais, Mais, Mais! :) Die Noppenoberfläche ist toll.

Worauf kommt es aus deiner Sicht bei einem Sexspielzeug besonders an?

Anja: Gesundheitlich unbedenkliches Material (bei uns: ausschließlich lebensmittelechtes Silikon) und ebensolche Pigmente, Verarbeitung ohne spürbare Nähte, ansprechende Formen und liebevolle Details.

Wo gibt es eure Produkte zu kaufen?

Anja: Kommt gerne auf die Webseite der Manufaktur www.selfdelve.com stöbern.

Ihr habt ja bereits viel Aufmerksamkeit in Print & TV gehabt - auf welchen Beitrag bist du besonders stolz?

Anja: Der Dreh mit Paula Lambert (Paula kommt) Das Mysterium Vulva | Sixx und Ariane Alter in der Dildowerkstatt Sextoys: Ariane in der Dildo-Werkstatt | PULS Reportage | Sehen | PULS.

Wie war die Reaktion von Freunden und Eltern auf die Nachricht, dass du eine Sextoy-Manufaktur hast?

Anja: "Mega!" "Viel Erfolg", "Wenn du Unterstützung brauchst, gib mir ein Zeichen!"