Sexsucht - ein Fluch der Gesellschaft von heute?

In sämtlichen Kulturen gibt es weltweit Menschen, die sexsüchtig sind und es werden immer mehr, denn es scheint, Trend zu sein. Doch warum ist die Sexsucht so weit verbreitet?

Sexuelle Gedanken und Wünsche sind ganz normal und gehören zur Natur des Menschen. Erst dann, wenn diese Gedanken und Gefühle vorherrschen und überdurchschnittlich hohen Wert für den Betroffenen haben, beginnt der Fachmann, von einer gewissen Art der Sucht zu sprechen. Der Betroffene hegt einen stark übertriebenen und stark erhöhten Wunsch nach sexueller Befriedigung und legt entsprechende Verhaltensweisen an den Tag. Sämtliche Gedanken kreisen sich nur noch um das Thema Nummer eins und der Betroffene leidet unter sogenannter "Hypersexualität".

Ist diese Sucht stark ausgeprägt, wird das tägliche Leben stark beeinflusst und Beziehungen werden geschädigt. Bei sexuellen Begegnungen werden hoch intensive emotionale, biologische und chemische Reaktionen im Gehirn und Körper ausgelöst. Die Freigabe dieser Hormone bezeichnen Wissenschaftler sogar als die mächtigste Droge der Geschichte überhaupt.

Viele Menschen, die unter den negativen Auswirkungen der Sexsucht leiden, haben bereits unzählige Male versucht, den Drang zu unterdrücken und zu stoppen. Wonach sie süchtig sind, ist nicht nur die Tätigkeit des Beischlafs an sich, sondern vielmehr die Prozesse, die währenddessen im Gehirn vor sich gehen. Trotz allem gilt die Sexsucht in der heutigen Zeit nicht unbedingt als anerkannte Krankheit, sondern vielmehr als psychischer Zustand.

Sexsüchtige verbringen die meiste Zeit nicht mit dem Sex selbst, sondern mit der permanenten Jagd auf den nächstmöglichen Sexpartner. Alleine für die Jagd wird also die gesamte Zeit und Energie aufgewendet, viel mehr noch als für den sexuellen Akt an sich. Die Sucht nach Sex kann man im entferntesten mit der Sucht nach dem Glücksspiel vergleichen, denn sie zählt zu den emotionalen Störungen des Menschen. Sexsüchtige können keine normalen Gefühle für Sex und Romantik entwickeln, sondern sie suchen ständig nach der nächsten Befriedigung und werden permanent und zwanghaft durch die Suche danach vorangetrieben.