Was bedeutet DDLG?

DDLG steht für "Daddy Dom Little Girl" und bezeichnet eine Beziehungsform, bei der eine Person - der "Daddy" - eine schützende und erziehende Rolle einnimmt, während die andere Person - das "Little" - sich unterordnet und Fürsorge empfängt. Diese Dynamik kann auch in anderen Geschlechterkonstellationen existieren, wie MDLB ("Mommy Dom Little Boy") oder in einer geschlechtsneutralen Form als CGL ("Caregiver/Little"). Diese Beziehungsstrukturen haben ihren Ursprung im BDSM, können aber auch ohne BDSM-Elemente ausgelebt werden.

Charakteristika von Littles

Personen, die sich als "Littles" identifizieren, zeichnen sich durch eine starke Präsenz kindlicher Eigenschaften aus. Während jeder Mensch eine kindliche Seite in sich trägt, ist diese bei Littles besonders ausgeprägt. Sie neigen dazu, sich zeitweise oder dauerhaft in einen kindlichen Zustand zu versetzen, der sich durch Vorlieben wie Malbücher oder Disneyfilme ausdrückt. Diese Phasen werden als "Little Space" bezeichnet. Der "Caregiver" übernimmt die Rolle der Betreuung, indem er für das Wohlergehen des Littles sorgt, es beschützt, pflegt und gegebenenfalls erzieht. Die Interaktionen können das Zubettbringen, Vorlesen, Baden, Spielen sowie Lob und Tadel umfassen, abhängig vom Grad des Machtgefälles in der Beziehung.

Die Beziehungsdynamik im Vergleich

Im Vergleich zu traditionellen D/S- oder Master/Slave-Beziehungen, in denen der Fokus auf der Erfüllung der Wünsche des dominierenden Partners liegt, steht bei DDLG die Entwicklung und das Wohlbefinden des Littles im Vordergrund. Das Machtgefälle dient hier nicht primär der Befriedigung des "Caregivers", sondern der Förderung des Littles, das auch frech sein oder den Caregiver herausfordern darf. Es geht um die Unterstützung des Littles, sich in einem sicheren Rahmen zu entfalten und über sich hinauszuwachsen.

Ageplay und die Identität von Littles

Obwohl viele die Beziehung zwischen Caregiver und Little dem Ageplay zuordnen, betonen Beteiligte, dass es sich nicht um ein Rollenspiel handelt. Das Ziel ist nicht, kindlich zu erscheinen, sondern authentisch die eigene Persönlichkeit auszudrücken. Ein Little findet beispielsweise in einem Schnuller nicht deshalb Trost, weil dies ein typisches Kindheitsattribut ist, sondern weil es ihm echte Beruhigung bietet.