Es kursiert das Gerücht, dass häufige Masturbation bei Frauen zum sogenannten "Dead Vagina Syndrom" führen kann, was eine verminderte Fähigkeit zum Orgasmus nach sich ziehen soll. Doch was steckt wirklich hinter dieser Behauptung?
Orgasmen sind eine wunderbare Erfahrung, die auf vielfältige Weise erreicht werden können, sei es durch Geschlechtsverkehr, Oralverkehr, Petting oder Masturbation, mit oder ohne die Verwendung von Vibratoren. Es gibt jedoch Bedenken, dass die intensive Vibration von Sexspielzeugen die Empfindlichkeit der Vagina beeinträchtigen könnte. Die Frage ist, ob diese Sorge berechtigt ist oder ob der weibliche Orgasmus erneut zum Ziel von Kritikern der sexuellen Freiheit wird.
Das sogenannte "Dead Vagina Syndrom": Ein Mythos?
Die Vorstellung, dass Masturbation zu Blindheit, Taubheit oder gar zu einer Verringerung der Intelligenz führen könnte, ist ein weit verbreiteter Mythos, der darauf abzielt, die sexuelle Freiheit einzuschränken. Masturbation ist ein natürlicher und gesunder Bestandteil der menschlichen Sexualität. Das "Dead Vagina Syndrom", das angeblich durch zu häufige Verwendung eines Vibrators entstehen soll, wird oft als Warnung zitiert. Es wird behauptet, dass die intensive Stimulation die Nerven abstumpfen lassen könnte, was zu einer verminderten Orgasmusfähigkeit führt. Doch diese Theorie lenkt von tatsächlichen sexuellen Gesundheitsproblemen ab und basiert nicht auf wissenschaftlichen Fakten. Tatsächlich kann die Verwendung von Sexspielzeugen die sexuelle Erfahrung bereichern und hat keinen negativen Einfluss auf die Fähigkeit, einen Orgasmus zu erreichen.
Die Wahrheit über Masturbation und Orgasmusfähigkeit
In Dr. Jen Gunters "Vagina-Bibel" wird darauf hingewiesen, dass die Klitoris, die eine hohe Dichte an Nervenenden aufweist, für einige Frauen bei direkter Stimulation zu empfindlich sein kann. Die Anpassungsfähigkeit des Körpers an verschiedene Arten der Stimulation bedeutet jedoch nicht, dass die Verwendung eines Vibrators zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Empfindlichkeit führt. Vielmehr kann die Gewöhnung an bestimmte Stimulationsarten dazu führen, dass die Erreichung eines Orgasmus auf andere Weise als herausfordernd empfunden wird. Dies kann jedoch durch Kommunikation und Experimentieren mit verschiedenen Techniken innerhalb einer Partnerschaft überwunden werden.
Dr. med. Heike Melzer betont in "Scharfstellung: Die neue sexuelle Revolution", dass Masturbation eine völlig normale und gesunde Praxis ist, die frei von gesellschaftlichen Vorurteilen sein sollte. Die Verbreitung von Mythen und unbegründeten Warnungen kann insbesondere junge Menschen in ihrer sexuellen Entwicklung verunsichern.
Die richtige Nutzung von Sexspielzeug
Obwohl in seltenen Fällen übermäßiger Gebrauch von Sexspielzeug zu einem vorübergehenden Taubheitsgefühl führen kann, steht es jedem frei, seine Sexualität auf die Weise zu erkunden, die ihm am besten gefällt. Die Auswahl an Sexspielzeugen bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, um allein oder mit einem Partner zu einem erfüllenden Orgasmus zu gelangen. Es ist wichtig, sich von Mythen und unbegründeten Ängsten nicht einschränken zu lassen und die eigene Sexualität selbstbestimmt und mit Freude zu leben.