Pegging beim Wort genommen
Bevor sich Pegging zur heute angesagten Erotik-Variante entwickelte, gab es den Begriff überhaupt nicht. Das Wort ist ein sogenannter Neologismus - eine Neuschöpfung ohne eigene Geschichte. Etabliert wurde es von Dan Savage, einem US-amerikanischen Journalisten, dessen Sex-Ratgeber vor allem in der Schwulen-Szene beliebt waren.Beim Versuch, eine jahrhundertealte Praktik zu umschreiben, verwendete er das englischsprachige Verb "to peg" und entwickelte daraus das Kunstwort "Pegging". Beides meint so viel wie annageln oder anheften und trifft die Sache damit sehr genau - denn beim Pegging trägt der aktive Part einen Hüftgurt mit Penis-Attrappe, auch Strap-on oder Umschnalldildo genannt.
Pegging als erotische Praktik
Dass die Wortschöpfung nötig war, ist verwunderlich - denn Pegging wurde bereits von antiken Völkern praktiziert. Hellenische Amphoren zeigen den Vorgang recht genau und auch die griechisch-römische Mythologie erwähnt diese Spielart explizit: als luststillende Erotik-Variante der männerfeindlichen Amazonen.Bis heute werden Pegging-Tools überwiegend von Frauen genutzt; sie können jedoch auch durch Männer angewandt werden - etwa, um mangelndes Stehvermögen auszugleichen und Partner oder Partner*innen extra lange zu verwöhnen.
Der eigentliche Reiz von Pegging aber liegt im Rollentausch. Durch die umgeschnallte Penis-Attrappe behältst du die Hände frei und kannst die Bewegungen des männlichen Unterkörpers wirkungsvoll imitieren. Ob du dabei eine Dame oder einen Herrn beglückst, ist den gegenseitigen Neigungen vorbehalten. Pegging-Tools lassen sich sowohl vaginal als auch anal einführen und sind in zahlreichen Varianten erhältlich. Neben einfachen, feststehenden Dildos gibt es Vibratoren mit und ohne Squirting-Funktion, Doppel- oder Paar-Ausführungen und kombinierte bzw. kombinierfähige Pegging-Tools. Die Auswahl an Farben, Formen und Größen ist nahezu grenzenlos, sodass du garantiert ein geeignetes Modell findest. Einige Ausführungen lassen sich zusätzlich mit schwingenden Hoden komplettieren und machen das Pegging damit besonders realistisch.
Informiere dich aber nicht nur über die verschiedenen Tools, sondern auch über ihre Anwendung. Pegging ist eine Praktik, die Analsex beinhalten kann und entsprechende Vorbereitungen erfordert. Damit sind nicht nur hygienische Maßnahmen und Gleitgele gemeint - sondern auch vertrauensvolle Absprachen und viel Einfühlungsvermögen. Seid Ihr als Pegging-Paar noch unerfahren oder wenig eingespielt, solltet Ihr zunächst kurze, schmale Modelle aus flexiblem Material verwenden. Eine Steigerung ist immer möglich; schlechte Erfahrungen werden dagegen nur langsam überwunden.